Die Schallstädter Rotoren-Werke stellen sich vor
- Das erste Windrad läuft seit 26.12.2008 im Test

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Zusammenbau des Windrades:
Zunächst geplant war ein Windrad von ca. 2,5 Meter Durchmesser des Repellers, 3-flügelig, mit einer Schnellaufzahl von etwa 5. Diese Eckdaten wurden im Verlauf des Bauens abgeändert, zum Teil zur Optimierung der Generatorleistung, zum Teil aus Material- und Aufwandsgründen. Schließlich wurde bei der Steuerfahne und auch bei den Flügeln erst einmal ein mit wenig Aufwand erreichbares Proviorium eingesetzt, um das Windrad als Ganzes zunächst einmal im Wind testen zu können. Für den ersten Testlauf wurde das Windrad anstelle eines Mastes nur auf ein bodennahes Gestell montiert.

Die folgende Bilderserie zeigt einige Zwischenschritte beim Aufbau des Windrades in seiner ersten, provisorischen Variante.

1. Der "Rahmen":
 Statt "Rahmen" wird bei Windrädern oft auch von "Gondel" gesprochen; hier wäre vielleicht auch "Gerüst" passend.
HalbwellenJedenfalls sieht man im Bild, welche Teile wie zusammengesetzt wurden - auch wenn hier noch nichts an ein Windrad erinnert.
Der Generator ist mit Hilfe einer speziellen Konstruktion aus 1/2-Zoll-Rohren und 16mm-Gewindestangen sowohl in Höhe als auch Neigung gegenüber dem dicken "Hauptrohr" des Windrads verstellbar. Dies ist für die Einstellung des Zahnriemenantriebs notwendig.
Das besagte Hauptrohr trägt auch die aus einem Fahrrad-Rahmenstück mit Tretlager gebaute Repellernabe (starre Verbindung). Direkt an die Repellernabe ist das Antriebsrad für den Zahnriemen geschweisst (ein Gussteil - ob das hält?). Das ehemalige Kettenritzel ist ohne Funktion, die Kurbel soll jedoch, ergänzt durch zwei weitere, angeschweisste Kurbeln, die Flügel des Repellers tragen.
Am rechten, freien Ende des Hauptrohrs wird die Steuerfahne angebracht. Derzeit ist noch nicht entschieden, ob es eine Querfahne zur Sturmsicherung geben wird; der Testlauf soll unter anderem zeigen, ob die "elektrische Bremse" des Generators als Sicherung ausreicht.
Schließlich soll das Hauptrohr sich horizontal auf dem oberen Ende eines Mastes drehen. Die Konstruktion, von der hier die Innenachse zu sehen ist, wird unten beschrieben.
2. Das Drehgelenk:
 Die horizontale Ausrichtung des Windrades nach der Windrichtung findet im hier zweiteiligen "Drehgelenk" statt.
oberes DrehlagerDie Ausrichtung des des Windrades nach der Windrichtung, typischerweise durch ein "Azimutlager" realisiert, wird hier durch eine Kombination von 2 horizontal drehenden Lagern ermöglicht.
Das obere Lager, hier im Bild auf der inneren Maststange sichtbar, ist ein Drucklager (ehemaliges Kupplungs-Ausrücklager), das bei horizontaler Drehrichtung das Gewicht des gesamten drehbaren Teils des Windrades trägt. Ein oberer Anschlag, auf die Maststange geschweisst, überträgt die vertikale Last.
Das zweite, untere Lager, ist hier leider nirgends abgebildet. Es trägt kein Gewicht, erleichtert jedoch die horizontale Drehung und fängt die in Knickrichtung wirkenden Kräfte auf. Dieses Lager wird später am unteren Ende auf die Maststange gesteckt und dort fixiert. Sein Außenring liegt dem äußeren Mastrohr von innen an. Leider gibt es hierzu keine weiteren Fotos.
Die beiden Teile des Drehgelenks sind dafür konzipiert, dass das Windrad später mitsamt den Lagern in ein einfaches, oben offenes Rohr (AD 73mm, ID 67mm) gesteckt werden kann. Dadurch können später verschiedene Mastkonstruktionen (z.B. auch der vorläufige Teststand) ohne spezielle Anpassung verwendet werden.
Der grüne Fahrradrahmen lässt erkennen, warum das Windrad "Luxus" heisst.
3. Jetzt fehlt nur noch der Rotor:
 Hier fehlt leider die Dokumentation einiger Zwischenschritte.
oberes DrehlagerInzwischen ist das Drehlager komplett. Man sieht das äußere Mastrohr und in dessen oberen Teil die Kunststoffabdeckung von Drehlager und elektrischer Verbindung.
Der Generator ist inzwischen lackiert.
Inzwischen wurden provisorische Flügel aus einem 200mm-KG-Rohr gefertigt. Da diese wegen des geringen Rohrdurchmessers zu klein für einen 3-Flügler waren, wurde auf 5 Flügel umdisponiert. Hier im Bild sieht man die entsprechende Anpassung der Flügelaufnahme. 3 schwarze Hölzer werden an die 3 Kurbeln fixiert; danach wird das rote, runde Dreischichtholz mit den 3 schwarzen Hölzern verbunden. Auf dieser runden Platte können danach in sehr variabler Weise Flügel angebracht werden, hier also fünf.
Das weiße Seil dient der Erfassung der Mastumdrehungen. Schließlich ist die Elektrik nicht über Schleifringe, sondern über ein Kabel verbunden, das sich mit jeder Mastdrehung verdreht. Also müssen die Mastumdrehungen gelegentlich wieder rückgängig gemacht werden.
Ganz hinten sieht man eine tragende Metallkonstruktion zur Unterstützung der Steuerfahne.
4. ohne Scheibe:
Hier noch einmal das gleiche Bild ohne die rote Scheibe. Man erkennt die Verschraubung der 3 schwarzen Harthölzer.
5. Orientierungspunkte:
Vor dem Lackieren ist das Markieren der 3 Befestigungen und der 5 Flügel wichtig, da alle Bohrungen einzeln ohne Schablone gesetzt sind und auch die Flügel nicht beliebig gegeneinander austauschbar sind (u.a. auch zur Minimierung von Gewichtsdifferenzen).
Rotorbasis

Lackierwerkstatt

6. Lackierwerkstatt:
Provisorische Flügel werden provisorisch lackiert. Erst Grundierung draufschmieren, dann Lack. Die zu spät bemerkte versehentliche Verdünnung von Kunstharzlack mit Wasser wird durch umso energischeres Schmieren ausgeglichen.
7. Flügel aus KG-Rohr:
Die fünf Flügel auf ihren Traghölzern. Die Profilneigung wurde Pi mal Daumen mit dem Hobel geschaffen und erwies sich später als etwas zu stark (Folge: leichtes Anlaufen des Windrades mit guter Kraft, aber dafür keine hohen Drehzahlen, geringere Schnellaufzahl, letztlich dafür wieder zu kleine Flügelflächen).
Rotor auf Hauptwelle

Rotor auf Hauptwelle

8. Die aktuelle Version im Testlauf:
 Der Kasten unten am Mast, ein ehemaliger Außen-Hausanschlusskasten, dient dem wassergeschützten Anschluss der wegführenden elektrischen Leitungen. Das blaue Bändel an der Steuerfahne dient dem provisorischen Fixieren, um im Falle einer über längere Zeit konstanten Windrichtung die Störung durch Turbulenzen zu verringern.
Halbwellen

Stand der Dinge:
  • Seit 26. Dezember 2008 läuft das Windrad in dieser provisorischen Variante zur Probe.
  • Die gesonderte Themenseite 1 befasst sich mit der maximal erzielbaren Leistung und der Begrenzung der thermischen Verlustleistung.
  • Die Messeinrichtung wird demnächst noch hier vorgestellt.
  • Die erste Phase des Probelaufs war zuerst geprägt durch intensives Warten auf Wind. Dieser kam dann irgendwann, artete in Sturm aus und beendete am 23. Januar 2009 die erste Messphase:
    Starkwind Bild 1
    Mit einer kurzfristigen Spitzenleistung von 230 Watt und einer Geschwindigkeit an den Flügelspitzen von ca. 160 km/h kippte die Anlage mitsamt Gestell ins Gebüsch. Drei Flügel brachen dabei ab, wobei sich die Flügellatten als ideale Sollbruchstelle erwiesen. Außer einer Zerrung der Anschllusskabel waren keine weiteren Schäden zu verzeichnen. Die abgebrochenen Flügel fanden sich einige Meter weiter unversehrt im Gebüsch wieder:
    Starkwind 2
  • Nach einer kleineren Reparatur (3 neue Flügellatten) war das Windrad ab 24. Januar 2009 wieder einsatzbereit.
  • Das Gestell wurde zusätzlich mit einem Bodenanker fixiert:
    Bodenanker
  • 10. Februar 2009: Im nächsten Sturm hat zwar der Bodenanker das Ganze am Boden gehalten, aber das Gestell hat sich als zu schwach erwiesen und ist abgeknickt. - Diesmal kostete es am Rotor lediglich eine Flügellatte. Am Gestell waren Schweißarbeiten unter winterlichen Bedingungen angesagt (Verstärkung durch Querstreben):
    Crash 2

    Wintereinsatz
  • Tja, und seitdem läuft's... - Allerdings hat sich nach dem Austrieb von Büschen und Bäumen gezeigt, dass es für die Energieausbeute ungünstig ist, ein Windrad mitten im Gebüsch zu betreiben.
  • Die Folgeseite beschäftigt sich mit dem Aufstellen des Windrades auf einem ca. 7 Meter hohen Mast (noch im Bau).








Letztes Update: 29.06.2009    W